Hospitationstag an der Prismaschule Langenfeld: Talentdiagnostik und Talentförderung an der Prismaschule Langenfeld

„Nicht für jeden das Gleiche, aber für jeden das Beste!“

  • Wie kann eine Schule der Zukunft aussehen?
  • Inklusion – Wie soll das gehen?
  • Wie können Schulen in zunehmend heterogenen Klassen dafür sorgen, dass keiner auf der Strecke bleibt?
  • Sinkt denn nicht das Niveau, wenn Inklusionskinder dazukommen?
  • Was ist denn mit den begabten Kindern?

Diese Fragen hört man, unter vorgehaltener Hand, sowohl von Eltern als auch von Lehrerinnen und Lehrern.

„Nicht für jeden das Gleiche, aber für jeden das Beste“ - das Motto der Prismaschule klingt dagegen fast schon wie eine Kampfansage.

Um diesen Fragen nachzugehen hat die Prismaschule im Rahmen der „Themenwoche individuelle Förderung - KONKRET!“ 2018 am Donnerstag, den 07. Juni, Lehrerinnen und Lehrer nach Langenfeld eingeladen.

In seinem Eröffnungsvortrag stellte Dr. Robin Pflüger (Entwicklungspsychologe und Erziehungswissenschaftler, Psychologische Leitung Competence Center Begabtenförderung Stadt Langenfeld), der die Prismaschule bereits seit der Gründungsphase begleitet und jedes Jahr Talentdiagnostiken mit kompletten Jahrgängen durchführt, heraus: „Begabung ist nichts Angeborenes, sondern das, was man gerne macht und was man gut machen möchte.“ Er machte auch deutlich, dass Elternhaus und Freunde ebenso an der Entwicklung einer Begabung beteiligt sind, wie die Schule.

Wie die Ergebnisse der Talentdiagnostik dann an der Schule in konkrete Fördermaßnahmen umgesetzt werden, erläuterten Elmira Kamrani (Beratungslehrerin Abt. I) und Nicole Döring (Abteilungsleitung Abt. I). Unter anderem stellten sie die engmaschige Beratung durch Lehrer, Schulsozialarbeiter und Sonderpädagogen, sowie das sogenannte „Drehtürmodell“ vor. Die in der Talentdiagnostik ermittelten Begabungen der Kinder werden hier gefördert, indem sie einmal in der Woche den regulären Unterricht verlassen können, um entweder am Unterricht einer höheren Jahrgangsstufe teilzunehmen, oder um mit Mentoren an Expertenvorträgen zu arbeiten.

Nach diesem Programmpunkt konnten die Gäste im Lernbüro (eigenverantwortlicher Unterricht) hospitieren sowie Fragen zum Schulkonzept und zu dessen Umsetzung an sechs Thementischen (Beratung, Begabungsförderung, Inklusion, Prismatag, Lernbüro, Berufsorientierung) klären und diskutieren.

Die anfängliche Reserviertheit der Gäste war inzwischen wachsender Begeisterung gewichen. „Das wünsche ich mir für meine Schule auch.“ - Diesen Satz hörte man nicht nur einmal.

In der abschließenden Diskussionsrunde brachte ein Teilnehmer die Eindrücke der Gäste auf den Punkt: „Individuelle Förderung und Inklusion können gelingen, wenn eine Schulleitung eine Zielvorstellung hat, zusammen mit dem Kollegium den Willen hat, sie umzusetzen, und eine Kommune die Schule unterstützt.“

PPT_Pflüger_Begabungsförderdiagnostik

Katrin Ackers