Hospitationstag am Gymnasium Würselen: Individuelle Förderung mit Hilfe des Einsatzes von Tablets

Am 04. Juni 2018 fand am Gymnasium der Stadt Würselen ein Tag der offenen Tür im Rahmen der „Themenwoche individuelle Förderung – KONKRET!“ statt. Lehrkräfte aus ganz NRW fanden den Weg nach Würselen, um sich über die Realisierung eines Projekts „Lernen in Tabletklassen“ zu informieren, für das die Schule 2017 von der Bundesbildungsministerin Frau Prof. Dr. Wanka mit einem Innovationspreis für das digitale Bildungskonzept ausgezeichnet wurde. Weitere Auszeichnungen wie das Siegel „Mint-freundlich: Digitale Schule“ sowie „SmartSchool by Bitkom“ als jeweils erstes Gymnasium in NRW folgten.

Der Projektleiter Frajo Ligmann informierte die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Verlauf des Projekts, das in seiner ersten Phase von 2008 bis 2013 als „Lemmon-Projekt“ (Lernen mit modernen Medien online) auf der Basis von elternfinanzierten Laptopklassen zunächst scheiterte. Herr Ligmann stellte die Gründe für das Scheitern dar.

Seit 2015 bietet die Schule elternfinanzierte Tabletklassen an. Hier wurde der Schwerpunkt auf die Entwicklung didaktischer Möglichkeiten gelegt, die in einem kollegialen Fortbildungskonzept miteinander geteilt werden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Möglichkeit, bei einer Deutsch- bzw. einer Mathematikstunde zu hospitieren, bei denen der Tableteinsatz beobachtet werden konnte. Im Anschluss ergab sich eine Diskussion über die Beobachtungen. Zudem stellte Herr Ligmann weitere Unterrichtsideen dar.

Den Abschluss des Hospitationstags bildete ein Vortrag von Frau Adriane Langela-Bickenbach, Lehrerin des Aachener St. Leonhard-Gymnasiums, deren GLAS-Projekt in diesem Jahr mit dem 1. Platz des deutschen Lehrerpreises in der Kategorie „Unterricht innovativ“ ausgezeichnet wurde. Bei dem Projekt geht es um interkulturellen Austausch und zeitgemäße Kommunikation mittels Videokonferenzen. Frau Langela-Bickenbach stellte die didaktischen Konzepte hinter dem Projekt dar und zeigte, wie das System Schule individuell zu Expertinnen und Experten, außerschulischen Lernorten oder auch für den Austausch mit dem Ausland geöffnet werden kann.

Welche Fragen bei der Planung und Umsetzung einer entsprechenden digitalen Lernumgebung sowie der Entwicklung didaktischer Konzepte auftauchen können, wurde im Hinblick auf Machbarkeit, den Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen und die Übertragbarkeit auf andere Schulen beleuchtet. 

Frajo Ligmann