Klaus Trimborn, Landeskoordinator des MSB für zdi.NRW: Das Potenzial von MINT-Bildung zur individuellen Förderung – praktische Beispiele handlungsorientierter MINT-Angebote

Die Ausweitung und Unterstützung von MINT-Bildung gewinnt in den letzten Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung im schulischen und außerschulischen Bereich eine immer größere Bedeutung.

In NRW suchen viele Schulen mittlerweile die Anerkennung als ausgezeichnete MINT-Schule in verschiedenen Formaten. Dies ist sowohl im Hinblick auf Nachwuchsförderung wichtig, als auch, um im allgemeinbildenden Sinne eine zukünftige gesellschaftliche Teilhabe an naturwissenschaftlich-technischen Innovationsprozessen zu ermöglichen.

Erkennbar ist auch, dass in der Elternschaft solche zukunftsweisende Schwerpunkte deutlich anerkannt werden. Hier erlangen dann gezielte Maßnahmen zur individuellen Förderung eine besondere Wertigkeit.

Nordrhein-Westfalen verfügt mittlerweile mit der Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation.NRW“ über ein deutschland- und europaweit einmaliges flächendeckendes Netzwerk an regionalen Bildungszusammenschlüssen aus Schulen, Hochschulen, Unternehmen und weiteren Institutionen, die sich der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zur Qualitätsverbesserung der MINT-Bildung verschrieben haben.

Je nach Ausprägung in den Regionen können Schulen unter anderem hochwertige Experimentalumgebungen ausleihen, schulexterne Partner in den Unterricht einbinden, oder auf Workshops und Kurstage sowie auf Angebote von ca. 80 zdi-Schülerlaboren zugreifen.

In dieser Veranstaltung wird zunächst mit konkreten Beispielen ein Überblick gegeben über existierende und funktionierende Angebote an Schulen zur individuellen Förderung im MINT-Bereich:

  • MINT-Profile in den Klassen 5 – 7 (zukünftig 5 – 8)
  • Nutzung individueller Förderstunden für MINT-Talente in der Sekundarstufe I
  • Technik verbindet – motivierende und kompetenzstärkende Nutzung technischer Realkontexte im Unterricht anderer Fächer z.B. Mathematik oder Englisch
  • MINT-Angebote im Wahlpflichtbereich 8/9 (zukünftig 9/10)
  • MINT-Angebote in Projektkursen in der gymnasialen Oberstufe

Dabei wird die Realisierung solcher Angebote mit schulischen Mitteln und mit Unterstützung externer Partner (zdi.NRW) vorgestellt.

Im zweiten Teil erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, hochwertige, aber von der Einarbeitung auch für fachfremde Lehrkräfte schnell erfassbare niederschwellige technische Experimentalangebote, die zum Teil über zdi-Netzwerke ausgeliehen werden können, selbst auszuprobieren.

Mit der FiloCut-Styroporschneidemaschine wird die Möglichkeit zur Einbindung technischer Realaufgaben in den Mathematikunterricht vorgestellt. Natürlich sind hiermit viele weitere Anwendungen möglich, zum Beispiel im Kunstunterricht.

Das UMT-Werkzeugsystem bietet im „Making“-Sinne eine spannende Werkzeugumgebung, um von Klasse 5 bis in die Oberstufe zu arbeiten. Auch hier besteht neben der Einbindung in beispielsweise technische Arbeitsgemeinschaften die Möglichkeit, den Kompetenzerwerb in anderen Fächern zu unterstützen.

Einstein-Gymnasium, Rheda-Wiedenbrück:
Potentialentfaltung im gebundenen Ganztag

Der gebundene Ganztag bietet vielfältige Möglichkeiten zur Individualisierung.

Lernzeiten sind darauf ausgelegt, Angebote in Bereichen der nachgehenden Differenzierung passgenau zum Unterricht zu leisten, unter anderem in Form von individualisierten Lernplänen, Diagnose- und Lernaufgaben sowie fortgeführten Übungsformaten aus dem Unterricht. Häufig kommt dabei der Blick auf neigungsbezogene zusätzliche Inhalte zu kurz, gerade wenn man in Richtung Potentialentwicklung schaut.

Wir versuchen bei uns am Einstein-Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück, Zeiten parallel und ergänzend zu den Lernzeiten zu generieren, um Lernarrangements für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sowie lernfördernde Angebote zur Vervollständigung von Lernprozessen in modularer Form passgenau anbieten zu können. Dazu gehören zum Beispiel Module wie „Bilinguale Geschichte“, „Chinesisch für Anfänger“, „Bienenretten leicht gemacht“ oder „Global Politics“, die für einen zeitlich begrenzten Zeitraum oder ein ganzes Schuljahr angeboten werden.

An diesem Tag wird dargelegt, wie modulare Angebote in Lernzeiten verwoben werden können, welche Türen zur Potenzialentwicklung auch in der Oberstufe aufgestoßen werden, aber auch an welchen Stellen sich für uns Stolpersteine in den Weg gelegt haben. Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Förderung von Potenzialen im MINT-Bereich aufgezeigt, Praxisbeispiele vorgestellt und von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausprobiert. Einblicke in verschiedene Angebote sollen die Veranstaltung abrunden. Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch über Möglichkeiten der Potentialentfaltung im gebundenen Ganztag.

Veranstaltungsdetails:

Termin: 28.10.2021 – 10-14 Uhr

Städt. Einstein-Gymnasium
Fürst-Bentheim-Straße 60
33378 Rheda-Wiedenbrück

Richten Sie Ihre Rückfragen bitte an Herrn Milan Haase, Projektreferent Zukunftsschulen NRW - milan.haase@zukunftsschulen-nrw.de 

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