Das Potenzial von MINT-Bildung zur individuellen Förderung – praktische Beispiele handlungsorientierter MINT-Angebote
Die Ausweitung und Unterstützung von MINT-Bildung gewinnt in den letzten Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung im schulischen und außerschulischen Bereich eine immer größere Bedeutung.
In NRW suchen viele Schulen mittlerweile die Anerkennung als ausgezeichnete MINT-Schule in verschiedenen Formaten. Dies ist sowohl im Hinblick auf Nachwuchsförderung wichtig, als auch, um im allgemeinbildenden Sinne eine zukünftige gesellschaftliche Teilhabe an naturwissenschaftlich-technischen Innovationsprozessen zu ermöglichen.
Erkennbar ist auch, dass in der Elternschaft solche zukunftsweisende Schwerpunkte deutlich anerkannt werden. Hier erlangen dann gezielte Maßnahmen zur individuellen Förderung eine besondere Wertigkeit.
Nordrhein-Westfalen verfügt mittlerweile mit der Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation.NRW“ über ein deutschland- und europaweit einmaliges flächendeckendes Netzwerk an regionalen Bildungszusammenschlüssen aus Schulen, Hochschulen, Unternehmen und weiteren Institutionen, die sich der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zur Qualitätsverbesserung der MINT-Bildung verschrieben haben.
Je nach Ausprägung in den Regionen können Schulen unter anderem hochwertige Experimentalumgebungen ausleihen, schulexterne Partner in den Unterricht einbinden, oder auf Workshops und Kurstage sowie auf Angebote von ca. 80 zdi-Schülerlaboren zugreifen.
In dieser Veranstaltung wird zunächst mit konkreten Beispielen ein Überblick gegeben über existierende und funktionierende Angebote an Schulen zur individuellen Förderung im MINT-Bereich:
- MINT-Profile in den Klassen 5 – 7 (zukünftig 5 – 8)
- Nutzung individueller Förderstunden für MINT-Talente in der Sekundarstufe I
- Technik verbindet – motivierende und kompetenzstärkende Nutzung technischer Realkontexte im Unterricht anderer Fächer z.B. Mathematik oder Englisch
- MINT-Angebote im Wahlpflichtbereich 8/9 (zukünftig 9/10)
- MINT-Angebote in Projektkursen in der gymnasialen Oberstufe
Dabei wird die Realisierung solcher Angebote mit schulischen Mitteln und mit Unterstützung externer Partner (zdi.NRW) vorgestellt.
Im zweiten Teil erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, hochwertige, aber von der Einarbeitung auch für fachfremde Lehrkräfte schnell erfassbare niederschwellige technische Experimentalangebote, die zum Teil über zdi-Netzwerke ausgeliehen werden können, selbst auszuprobieren.
Mit der FiloCut-Styroporschneidemaschine wird die Möglichkeit zur Einbindung technischer Realaufgaben in den Mathematikunterricht vorgestellt. Natürlich sind hiermit viele weitere Anwendungen möglich, zum Beispiel im Kunstunterricht.
Das UMT-Werkzeugsystem bietet im „Making“-Sinne eine spannende Werkzeugumgebung, um von Klasse 5 bis in die Oberstufe zu arbeiten. Auch hier besteht neben der Einbindung in beispielsweise technische Arbeitsgemeinschaften die Möglichkeit, den Kompetenzerwerb in anderen Fächern zu unterstützen.
Referent: StD Klaus Trimborn, Landeskoordinator des MSB für zdi.NRW
Studiendirektor Klaus Trimborn ist Gymnasiallehrer für Technik und Chemie am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium in Bochum-Gerthe.
Im Jahr 2006 entwickelte er in Beratung der gerade ins Leben gerufenen Initiative des Wissenschaftsministeriums „Zukunft durch Innovation. NRW“ mit vielen Partnern dieses Modell der regionalen Bildungsvernetzung.
In Zusammenarbeit aller Bildungspartner einer Region, von Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Institutionen, Verbänden, Politik und Verwaltung, um das Interesse der Kinder und Jugendlichen an Naturwissenschaften und Technik nachhaltig zu wecken und eine Steigerung der Studienanfängerzahlen und der Interessentinnen und Interessenten für eine Ausbildung in gewerblich-technischen Berufen in diesen Bereichen zu erreichen.
Zurzeit existieren landesweit 48 zdi-Netzwerke nach „Bochumer Vorbild“.
Als Gemeinschaftsoffensive des Landes NRW wird das Projekt gestützt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft (Federführung) und dem Ministerium für Schule und Bildung.
Seit dem Schuljahr 2010/11 nimmt Klaus Trimborn die Funktion des schulfachlichen Landeskoordinators für die zdi-Netzwerke im Auftrag des MSB wahr.
Kontakt: ktrimborn@ist-bochum.de