Fachtagung „Elternarbeit und Elternberatung im Kontext hochbegabter Kinder und Jugendlicher“ im Rahmen des Netzwerks Hochbegabung NRW
Die zweite Fachtagung des Netzwerks Hochbegabung fand am 19. März 2015 statt. Wie auch schon bei der ersten landesweiten Fachtagung wurde das Thema auf Anregungen der Projektschulen ausgewählt: „Elternarbeit und Elternberatung im Kontext hochbegabter Kinder und Jugendlicher“. Tagungsort war das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lüdenscheid, das 2014 Preisträgerschule des Deutschen Schulpreises war und besonders im Bereich der Hochbegabungsförderung über langjährige Erfahrung verfügt. Nach den Grußworten von Antje Malycha, Schulleiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lüdenscheid, Kay Brügmann, Ministerium für Schule und Weiterbildung und Dr. Olaf Steenbuck von der Karg-Stiftung, eröffnete Dr. André Jacob von der Arbeitsstelle Hochbegabung in Berlin die Tagung mit einem Vortrag zum Thema „Familien-Leben mit hochbegabten Kindern: Entwicklung-Erziehung-Unterstützung“. Er stellte Erfahrungen aus der Beratungspraxis sowie Ansätze zur Weiterentwicklung professioneller Beratungsstrukturen vor und gab einen Überblick über wichtige Befunde zum Aufwachsen hochbegabter Kinder in ihren Familien.
Anschließend stellte Matthias Greven, Schulleiter der Gemeinschaftsgrundschule Wiedenest, das Konzept der Elternberatung an der Gemeinschaftsgrundschule in Bergneustadt vor. Hier zeigte sich, welchen Einfluss das Schulleitungshandeln auf die individuelle Entwicklung von Kindern mit besonderen Begabungen haben kann und wie wichtig es ist, dass Eltern und Schule gemeinsam nach praktikablen Lösungen suchen, um die bestmögliche Förderung für das hochbegabte Kind zu finden. Transparenz, Offenheit, Verlässlichkeit, Kontinuität, Wertschätzung und das Festlegen und Umsetzen von Absprachen sind daher Eckpfeiler, die das Konzept der Elternberatung der Gemeinschaftsgrundschule Wiedenest in Bergneustadt tragen.
Der Nachmittag war in zwei Workshopphasen unterteilt, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter fünf Workshops wählen konnten:
- Beratung der Eltern von hochbegabten Underachievern, Dr. Silvia Greiten, Koordinatorin für individuelle Förderung am Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid und Koordinatorin des Schulversuchs SoBeg – Sonderpädagogische Begabtenförderung (2002 -2008)
- Grenzen und Möglichkeiten der Elternberatung durch Lehrende, Dipl.-Psych. Dr. André Jacob, Leiter der Arbeitsstelle Hochbegabung Berlin
- Beratung von Eltern hochbegabter Kinder mit Migrationshintergrund - am Beispiel einer Arbeitsgruppe mit tamilischen Müttern hochbegabter Kinder,Hotze, Elisabeth, geb. 1951, StD‘, Dipl.-Päd., ECHA-Diplom, Lehrerin am Gymnasium Luisenschule Mülheim an der Ruhr, Leiterin des Zentrums für individuelle Entwicklungsförderung an der Luisenschule (ZIEL), Mitglied der Arbeitsgruppe „individuelle Förderung“ bei der Bezirksregierung Düsseldorf.
- Standardsituationen in der Beratung von Eltern hochbegabter Kinder, Gudrun Sobotka Fachliche Beraterin der Bezirksregierung Köln,
Elisabeth Stiehm Fachliche Beraterin der Bezirksregierung Detmold - Coaching als Instrument gelingender Elternarbeit,Holger Geßner und Tim Kersting sind Fachliche Berater der Bezirksregierung Münster
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten einen abwechslungsreichen und anregenden Fachtag mit praktischen Anregungen für die schulische Praxis. Die Moderation des Tages erfolgte durch Claudia Schury,Fachliche Beraterin der Bezirksregierung Düsseldorf.