Erziehungsverhalten von Eltern zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit des Kindes

Oft beschweren sich Eltern oder Lehrkräfte, dass sich die Kinder sich nicht zu wenig konzentrieren können. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Konzentrationsfähigkeit von vielen Faktoren abhängt. Die Fähigkeit sich zu konzentrieren hängt z.B. auch von der Tageszeit ab: Am Abend oder schon am Nachmittag, wenn ein Kind müde ist, sinkt die Konzentrationsfähigkeit. Bevor Eltern sich Gedanken über Konzentrationsprobleme des Kindes machen, ist es sinnvoll, es mehrmals bei seinen Tätigkeiten zu beobachten: Wann arbeitet das Kind? Arbeitet es sorgfältig? Hält es Schwierigkeiten aus oder verzweifelt es schnell? Ist das Kind müde oder verärgert?

Jedes Kind lässt sich von inneren und äußeren Reizen ablenken. Erst mit zunehmendem Alter erhöht sich die Fähigkeit, konzentriert an der Lösung einer Aufgabe zu arbeiten, wobei die Ergebnisorientierung mehr und mehr in den Blick des Kindes kommt und die Konzentrations- und Entspannungsphasen einander abwechseln. Jüngere Kinder brauchen Bezugspersonen, die ihnen dabei helfen, nach der Erholungsphase erneut eine Konzentrationsphase einzuleiten.

Konzentrationsfähigkeit muss erlernt und regelmäßig geübt werden. Mit Hilfe vieler Gesellschaftsspiele kann die Konzentration gefördert werden. Bei Anleitungen zur Konzentrationsfähigkeit braucht man ausreichend Zeit, die das Kind in Ruhe zum Spielen u. a. nutzen kann. Eine begleitende angenehme Atmosphäre möglichst ohne Fernseher, Musik, Handy, Computer oder ähnliches sind förderlich. Im Spielen wird die Grundlage für die spätere Konzentrationsfähigkeit gelegt. Daher sollte das Spielzeugangebot im Kinderzimmer immer überschaubar bleiben. Übersättigung gilt es unbedingt zu vermeiden. Ein z. B. 4-wöchentlicher Wechsel der Spielsachen im Kinderregal kann die tägliche konzentrationsfördernde Spielzeit durch Intensität während des Spielens steigern und so die Aufnahmefähigkeit eines Kindes begünstigen. Eine Steigerung des Selbstwertgefühls, der Leistung und der Aufgeschlossenheit wird dadurch eher erreicht. Allerdings ist das kindliche Spiel niemals als "Vorschule" mit Zwängen und Vorschriften zu verstehen. Es wird vom Interesse geleitet und richtet sich an der Gemeinsamkeit aus.