Gestaltung des Übergangs in die Grundschule

Die Schulanmeldung der künftigen Erstklässler geschieht in einer freundlichen und entspannten Atmosphäre. Die Eltern erhalten in der Regel eine grafische Übersicht zum weiteren Vorgehen bis zum Schuleintritt einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung des Entwicklungsstandes des eigenen Kindes und eine Information über die Schule. Während das Sekretariat alle nötigen Daten zur Person aufnimmt, kann die Schulleitung sich in Ruhe mit jedem Kind beschäftigen.

Ziel ist es einen ersten Kontakt zum Kind aufzubauen und gleichzeitig mit Hilfe von spielerischen Impulsen und Materialien einen ersten Eindruck vom Entwicklungsstand des Kindes zu bekommen. Dies ist eine wichtige Grundlage für die Beratung der Eltern und Förderung des Kindes weit vor dem Schuleintritt.

Eine Sprachstandserhebung bei Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit Sprachproblemen gibt detailliert Auskunft über Fähigkeiten und Förderbedarf.

Spätestens nach der Schulanmeldung intensiviert die Schule den Kontakt zum Kindergarten um allen Kindern zu einem möglichst optimalen Schulstart zu verhelfen. Möglichkeiten in dieser Zusammenarbeit sind gemeinsam veranstaltete Elternabende, in denen die Eltern vor der Einschulung über nötige Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen (Schulfähigkeitsprofil) informiert werden und in denen verstärkt auf die Bedeutung von Sprache und Lesen hingewiesen wird.

Ziel ist es den Eltern die nötigen Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Leselernprozess bewusst zu machen und auch die besondere Rolle des Elternhauses, z. B. bei der Entwicklung einer kindlichen Lesemotivation zu thematisieren. Die Eltern erhalten dazu von der Schule Tipps zum Umgang mit Bilder- und Kinderbüchern, Hilfen zur Entwicklung einer häuslichen Lesekultur und möglicherweise eine Liste empfohlener altersgerechter Bücher, die in Zusammenarbeit mit der Bibliothek vor Ort oder auch einer Buchhandlung erstellt werden.

Bewährt hat sich etwa einige Monate vor der Einschulung ein Schulspielnachmittag. Dabei lernen die Kinder nicht nur ihre zukünftige Schule kennen, sondern können auch spielerisch auf ihren individuellen Entwicklungsstand hin beobachtet werden. Nicht nur die sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten werden dabei beachtet, sondern insbesondere die Entwicklung der Motorik, der Wahrnehmung und des Sozialverhaltens. Der Entwicklungsstand wird dokumentiert und als Grundlage für ein zeitnahes Elternberatungsgespräch genutzt. In diesem Gespräch werden den Eltern z. B. Fördermöglichkeiten aufgezeigt, so dass sie diese in der restlichen Zeit vor der Einschulung berücksichtigen können.

Ebenfalls bewährt haben sich Kennlernabende für die Eltern. Dazu werden alle Eltern der zukünftigen Erstklässler über die Kindergärten gemeinsam mit den Erzieherinnen in die Schule eingeladen. Diese Zusammenkunft dient sowohl dem Kennlernen der Eltern untereinander wie auch der neuen Lehrkräfte und gibt Raum zur Klärung von Fragen der Eltern. Unruhe, unbestimmte Ängste und Sorgen können hier schon vor der Einschulung abgebaut werden.

Auch die Kennenlerntage im Kindergarten tragen dazu bei. Die künftigen Lehrkräfte der Kinder sind nach Möglichkeit anwesend im Kindergarten, so dass eine weitere Annäherung in vertrauter Atmosphäre zu möglich ist um Fragen der Kinder und Eltern zu beantworten.

Natürlich besuchen auch die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen ihre zukünftige Schule zu einen Kennenlernmorgen und nehmen in der Grundschule gemeinsam mit ihren zukünftigen Mitschülern und möglichen Paten an einer auf sie zugeschnittenen Unterrichtsstunde teil. Anschließend wird zusammen gefrühstückt  und in der Pause gespielt. Zum Schluss erkunden die Kinder gemeinsam mit einer Lehrkraft das ganze Schulgebäude, um schon vor der Einschulung die Fremdheit in ihrer Schule ablegen zu können.

Alle Antragskinder und Kinder, bei denen Zweifel an der Schulfähigkeit bestehen, werden zu einem nachmittäglichen Unterrichtsspiel kurz vor den Sommerferien in die Schule eingeladen. Im Raum eines ersten Schuljahres findet „Unterricht“ durch eine Lehrkraft dieser Stufe statt. Als Beobachter sind dazu Lehrkräfte, Erzieherinnen und die Schulleitung anwesend. Dieser Unterricht enthält in spielerischer Anordnung Testelemente, die den Beobachtern helfen können, die Einschulungsentscheidung oder den Einsatz von Förderkonzepten genau zu benennen. Manche Grundschulen bieten schon im Halbjahr vor Einschulung regelmäßig wöchentlich solche Eingliederungsmöglichkeiten über Unterrichtsteilnahme an.

Kurz vor den Sommerferien erhält das einzuschulende Kind neben der Materialliste für das erste Schuljahr, dem Schulwegeplan und weiteren Informationen zur Schule einen persönlichen Brief von seiner Lehrkraft und eventuell schon eine kleine erste Hausaufgabe für den Einschulungstag.