Frühförderung

Die Frühförderung, wie diese im Sozialgesetzbuch IX beschrieben ist, eröffnet entwicklungsverzögerten, entwicklungsgefährdeten, Behinderten und von Behinderung bedrohten Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven.
Aus diesem Grund wird die altersgemäße Entwicklung aller Kinder und Jugendlichen schon vor ihrer Einschulung in den Blick genommen. Grundlage der individuellen Förderung im Elementarbereich ist von Beginn an die soziale und persönliche Entwicklung des Kindes. Ziel ist es, eine gute Voraussetzung für Entwicklung und Lernen zu schaffen.
Die individuelle Förderung aller Kinder und Jugendlichen - und zwar von Anfang an - ist eine zentrale Leitidee des Schulgesetzes. Bereits zwei Jahre vor der Einschulung wird festgestellt, ob das Sprachvermögen der Kinder altersgemäß entwickelt ist und ob sie die deutsche Sprache hinreichend beherrschen. Das Sprachvermögen stellt die Voraussetzung für eine gute Entwicklung und erfolgreiches Lernen bei Kindern dar.
Grundlage der individuellen Förderung im Elementarbereich ist von Beginn an die soziale und persönliche Entwicklung des Kindes. Im Mittelpunkt stehen die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Förderung seiner Eigenständigkeit im Kontext mit anderen Kindern.
Die individuelle Förderung bietet dem Kind einen Rahmen für die Entfaltung seiner Persönlichkeit und seiner Fähigkeiten durch wertschätzendes Annehmen, lobendes Stärken von Fähigkeiten und Zulassen eigener Interessen. Die Kinder bekommen mit diesem Rahmen Gelegenheit ihre Entwicklungspotenziale möglichst vielseitig auszuschöpfen, ihre Verarbeitungsmöglichkeiten zu erfahren und Bestätigung darin zu finden.
Zum Weiterlesen:
Notwendige Verzahnung von Elementar- und Primarbereich
Dabei ist es Aufgabe der Einrichtungen des Elementar- wie des Primarbereiches, einen zusammenhängenden, in sich geschlossenen Bildungsprozess zu gestalten. Alle Möglichkeiten, das Kind individuell zu fördern, sollen möglichst frühzeitig erkannt und ergriffen werden.
Notwendige Verzahnung von Elementar- und Primarbereich
Förderung als Aufgabe von Kindertagesstätte und Schule
Die 2003 in Kraft getretene Bildungsvereinbarung NRW legt die Förderung für Tageseinrichtungen im Elementarbereich fest. Sie empfiehlt, die Potenziale, die das Kind von Geburt an mitbringt, frühzeitig zu entdecken, zu fördern und das Kind während seines gesamten Aufenthaltes in der Tageseinrichtung bildungsfördernd zu begleiten. Der Entwicklungs- und Bildungsprozess soll nahtlos von der Familie über die Elementareinrichtung bis zur Schule fortgesetzt werden.
Förderung als Aufgabe von Kindertagesstätten und Schulen
Zusammenarbeit mit Eltern in der Frühförderung
Frühförderung ist nur unter Einbeziehung der Eltern/Sorgeberechtigten wirksam. Eltern gewährleisten die physischen und psychosozialen Bedürfnisse ihrer Kinder (Schutz, Ernährung, Wohnung und Gesundheitsfürsorge). Sie gehen auf entwicklungsspezifische und emotionale Bedürfnisse der Kinder ein. Sie ermutigen, erziehen und begleiten mit Zuneigung. Eltern haben die wichtige Aufgabe, die Sozialisierung des Kindes durch die Vermittlung sozialer Beziehungen in der Familie einzuüben. Für pädagogisch Handelnde in Kindergarten, Tagesstätte und Schule ist eine vertrauensvolle Kooperation insbesondere mit den primären Bezugspersonen des Kindes und eine detaillierte Kenntnis der familiären Lebenssituation dabei von großer Bedeutung.
Frühförderung und Zusammenarbeit mit Eltern
„Klasse-Kinder-Spiel“ – Ein lerntheoretisches Spiel für Kindergarten und Schule zur Frühförderung von sozialem Miteinander und positivem Arbeitsverhalten
In der Frühförderung kann das soziale Miteinander und eine individuelle Verhaltensänderung durch positive Verstärkung (Belohnung) durch das „Klasse-Kinder-Spiel“, einem lerntheoretischen Spiel, erreicht werden. Das „Klasse-Kinder-Spiel“ basiert auf lerntheoretischen Grundlagen und wurde vor mehr als 35 Jahren von einem Lehrer in den USA entwickelt (Good Behavior Game). Das Spiel ist eine Form der Verhaltenssteuerung durch die Belohnung von positivem Arbeitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen während der Arbeitsphasen im Unterricht.
Lerntheoretisches Spiel für Kindergarten und Schule - Das "Klasse-Kinder-Spiel"
Fremdsprachenförderung im Kindergarten und in der Grundschule
Das Fremdsprachenlernen ist für jüngere Kinder leichter als für Erwachsene. Schon in vielen Kindergärten und Kindertagesstätten beginnt das Verstehen und Sprechen in einer fremden Sprache. Seit dem Schuljahr 2010/2011 erlernen Kinder in den Grundschulen NRWs die englische Sprache.
Fremdsprachen im Kindergarten und in der Grundschule
Ängste als Signal in der Frühförderung
Abweichende Verhaltensweisen, fehlende Entwicklungsschritte, fehlender Mut zum Erproben neuer Lernsituationen bzw. fehlendes Zutrauen in eigene Kompetenzen können auch auf Ängste hinweisen. Ängste sind als wichtiges Signal zu verstehen. Sind Ängste als Ursachen erkannt, ist es im Bereich der Frühförderung wichtig, allen Handelnden Mut und Zutrauen durch geeignete Unterstützernetzwerke zu vermitteln, damit Ängste bewältigt werden.
Förderung von hochbegabten Kindern im Kindergarten
Konkrete Handlungshinweise wie hochbegabte Kinder im Kindergarten frühzeitig gefördert werden können, werden in folgendem Link aufgelistet.
Förderung hochbegabter Kinder im Kindergarten
Schulmüdigkeit in der Grundschule
Die Gründe und Motive für schuldistanziertes Verhalten im Grundschulbereich sind unterschiedlich. Sie sind im Elternhaus und/oder der Schule zu suchen. Im folgenden Link werden Verhaltensweisen aufgeführt, die als Warnsignale für Schulmüdigkeit verstanden werden können.