Theoretische Grundlagen

Die Dimensionen der individuellen Förderung resultieren aus den Notwendigkeiten und den Erfahrungen der Schulpraxis und dem gesetzten Referenzrahmen Schulqualität NRW. Dazu gehören ein Perspektivwechsel hin zur Schüler- und Fähigkeitsorientierung, die Beachtung und Nutzung systemischer Zusammenhänge und eine systematische Förderung.
Im Rahmen eines schuleigenen Förderkonzepts werden die Lernentwicklung der einzelnen Schülerin/des einzelnen Schülers beobachtet und einvernehmliche, realisierbare Förderpläne entwickelt. Neben der professionellen Kooperation der Beteiligten schafft insbesondere die Entwicklungsoffenheit der Schulgemeinde eine notwendige Voraussetzung zum Gelingen individueller Förderung im Unterricht und im Gesamtsystem. Kompetenzorientierung und Feedback auf allen Ebenen von Unterricht und Schule sind unverzichtbare Ansätze der Individuellen Förderung.
Analysiert man die Schulen, die eine erfolgreiche individuelle Förderung praktizieren, so zeigt sich, dass die folgenden Faktoren für ein Gelingen maßgeblich verantwortlich sind:
- Schüler-/Fähigkeitsorientierung
- Systematische und systemische Förderung
- Entwicklungsoffenheit
- Kooperation - Vernetzung
Mit diesem Verständnis von individueller Förderung wird eine Unterrichts- und Schulentwicklung im Sinne von „Schule als lernende Organisation" geschaffen.
Eine Schule als lernende Organisation
- richtet ihr Handeln an gemeinsamen Vorstellungen aus (Vision),
- legt ihre pädagogischen und didaktischen Strategien sowie ihre Handlungen offen, prüft sie kritisch und entwickelt sie kontinuierlich weiter (mentale Modelle),
- pflegt eine systematische und institutionalisierte Kooperation im Kollegium (Team-Lernen)
- stärkt und pflegt die Bereitschaft der einzelnen Kolleginnen und Kollegen, sich selbst weiterzubilden (Personal Mastery)
- verfügt über eine Praxis des Schulleitungshandelns, das individuelle Gegebenheiten der an Schule Beteiligten, Organisationsabläufe, Kooperationsprozesse, schulische Strukturen und Bezüge in ihrer Bedeutung füreinander wahrnimmt und vor dem Hintergrund des Bildungs- und Erziehungsauftrags von Schule mit den Betroffenen gemeinsam gestaltet (Systemisches Denken).