Mit G.R.I.P.S den Übergang gestalten

In Meerbusch haben sich ein Gymnasium und eine Grundschule als Netzwerk zusammengetan, um gemeinsam die Möglichkeiten für die Förderung der Lern- und Methodenkompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler auszuloten. Herausgekommen ist ein herausragendes Projekt, das zudem auch einen wichtigen Beitrag zur Übergangsgestaltung von der Grundschule zum Gymnasium leistet. Ein Blick auf die Dokumentation des Projekts G.R.I.P.S in unseren Praxisbeispielen lohnt sich.

Schulvorstellung

Die ländlich gelegene Referenzschule Städtisches Meerbusch Gymnasium liegt etwa 20 Minuten Fußweg entfernt von der Grundschule Pastor-Jacobs-Schule. Dem Leitbild des Gymnasiums „Schule miteinander gestalten“ entspricht auch die Idee, die Einbettung in die regionale Schullandschaft und den Bezug zu den benachbarten Schulen zu stärken. Hierbei wurde das schulübergreifende Projekt G.R.I.P.S entworfen, bei dem Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 mit den Grundschülern und Grundschülerinnen gemeinsam (z.B. naturwissenschaftliche) Projekte konzipieren, durchführen und präsentieren. Im Miteinander lernen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Verantwortung zu übernehmen und bauen ganz nebenbei ihre Sozial-, Planungs- und Methodenkompetenz aus. Der Austausch während der gemeinsamen Arbeit gewährt auf der anderen Seite den Grundschülerinnen und Grundschülern schon frühzeitig Einblicke in das Gymnasium und die dortigen Arbeitsweisen. Für besonders begabte SchülerInnen beider Schulformen zeigt sich dieses seit ca. 5fünf Jahren bestehende Projekt als Bereicherung. G.R.I.P.S meint hier allerdings nicht so etwas wie Verstand oder Auffassungsgabe, wie man meinen könnte, sondern ist eine Abkürzung für „Grundschule in Partnerschaft mit Sekundarstufe“.

Interview an den Koordinator des G.R.I.P.S. Projektes, Herrn Urban, und an die Schulentwicklungskoordinatorin, Frau Schury:

Wie sind Sie auf das Netzwerk Zukunftsschulen NRW aufmerksam geworden?

Zukunftsschulen NRW wurde bei Gründung auf Landesebene beworben. Die Schulaufsicht und Fachberater haben es begleitet, inhaltlich getragen und Einladungen zu verschiedenen Veranstaltungen ausgesprochen, denen das SMG gefolgt ist.

Was hat Sie dazu bewogen Zukunftsschule und auch Referenzschule des Netzwerks zu werden?

Das Besondere der Zukunftsschulen NRW bestand derzeit darin, dass statt bis dato einzelner Projekte oder Initiativen, die den Schulen Möglichkeiten zur Kooperation boten (z.B. Komm mit, Schulen im Team, GanzIn), es nun unter einem gemeinsamen Dach ein sehr viel größeres Spektrum an Möglichkeiten schuf. Das war für uns am SMG sehr interessant.

Die Teilnahme in einem schulischen Netzwerk ist eine großartige Möglichkeit, um den Austausch von Informationen und Best Practices zu fördern. Ein großes Spektrum an Möglichkeiten zur Vernetzung bietet auch die Chance, innovative Ideen und Lösungen zu finden, um Herausforderungen im Bildungsbereich anzugehen und den Unterricht zu verbessern.

Zwischen dem SMG und der Pastor-Jacobs Grundschule gab es im Kontext des Übergangs schon immer einen engen Austausch und eine sehr gute Zusammenarbeit. Wir haben das Netzwerk Zukunftsschulen NRW genutzt, diese Zusammenarbeit mit einem Projekt nachhaltig zu gestalten und zu intensivieren: G.R.I.P.S.

Unsere Schule wurde Referenzschule, da es als größere Schule bessere Raummöglichkeiten für z.B. Informationsveranstaltungen bot.

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit im Netzwerk?

Das gemeinsame Projekt G.R.I.P.S. sollte ein schülergeleitetes Projekt sein, in dem Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule zusammenkommen und an selbstgewählten Themen, die im Sachkundeunterricht verankert sind, gemeinsam arbeiten.

Vor dem Projektstart gibt es ein erstes Treffen, bei dem die Grundschülerinnen und Grundschüler ihre Mentorinnen und Mentoren der 8. Klasse kennenlernen und Absprachen treffen. Dann arbeiten sich die Mentorinnen und Mentoren eigenständig in das jeweilige Thema ein, kümmern sich um Materialsuche und stellen Überlegungen zu möglichen Präsentationsformen an.

Die Schüler und Schülerinnen der Jgst.8 werden für drei Projekttage zu Unterrichtenden und erleben derart einen Rollenwechsel als Vermittler mit aller Verantwortung, die es mit sich bringt. Sie arbeiten gemeinsam mit den 4. Klassen der Pastor-Jacobs-Schule in Lank an kleinen Projekten. D.h., jede Schülerin und jeder Schüler der Klasse 8 ist für ein kleines Thema zuständig, das gemeinsam mit zwei bis drei Grundschulkindern bearbeitet wird.

Am letzten Tag werden die Grundschülerinnen und Grundschüler und ihre Eltern für die abschließende Präsentation der Projektergebnisse an das Gymnasium eingeladen. 

Neben der Prämierung der drei besten Projekte erhalten alle Kinder eine Urkunde.

Welche Impulse können Sie anderen Schulen mit auf den Weg geben?

Wir haben die Vorteile der Netzwerkarbeit, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Ressourcen zu teilen, Fachwissen auszutauschen und die Entwicklung innovativer Ideen zu fördern, als sehr gewinnbringend erlebt. Zum Beispiel könnten Schulen gemeinsam eine Bibliothek oder einen Computerraum betreiben oder sich zusammenschließen, um gemeinsame Unterrichtseinheiten zu entwickeln. Schulen können Online-Plattformen nutzen, um sich mit anderen Schulen und Bildungseinrichtungen zu vernetzen und den Austausch von Wissen und Ressourcen zu fördern.

Die zukünftige Gestaltung unseres Netzwerks im Rahmen des G.R.I.P.S. Projektes wird sicherlich stärker durch die Möglichkeiten und den Nutzen digitaler Medien geprägt sein und wohlmöglich wieder ein neues Gesicht erhalten.

Link zum Praxisbeispiel